parallelgesellschaft


parallelgesellschaft, Encounters Performance der 13. Berlin Biennale, 2025. © parallelgesellschaft; Bild: Marina Hoppmann
ausstellungsort

parallelgesellschaft gegründet in 2017 in Berlin, Deutschland. Orte der Zugehörigkeit: Berlin, Neukölln. Mitglieder*: Anujah Fernando, Armeghan Taheri, Jacinta Nandi, Ken Yamamoto, Miedya Mahmod, Ralph Tharayil, Tanasgol Sabbagh, Thi Le-Thanh Ho, ተመስገን ተስፉ (Temye Tesfu).
Das intersektionale, post-deutsche Künstler*innenkollektiv parallelgesellschaft organisiert seit 2017 Lesebühnenabende in Bars in Berlin-Neukölln. Ihr Format ist eine Mischung aus Lesung, Konzert, Stand-up-Comedy und Polit-Talk. Literarische wie musikalische Ausdrucksformen finden gleichberechtigt ihren Platz, und auch das Publikum ist eingeladen, mitzureden. Dabei legt das Kollektiv den Fokus bewusst auf deutsche Texte – um gesellschaftlich relevante Themen in deutschsprachigen Diskursen weiterzudenken und den Sprachraum zu besetzen. Ihre Show während der 13. Berlin Biennale kreist um das Thema Tricksen als Überlebenskunst.
Die Mitglieder von parallelgesellschaft sind freie Solokünstler*innen in den Bereichen Theater, Literatur, Kunst, Musik und Film. Zudem sind sie als Kurator*innen, Moderator*innen und Workshopleiter*innen aktiv und arbeiten mit Bildungseinrichtungen. Sie begreifen Kunst und Unterhaltung als politische (Inter-)Aktion. Ihre Shows funktionieren wie ein Scharnier: Sie verbinden nicht nur das Künstlerische mit dem Politischen, sondern, so schreiben sie, dienen auch der „Vernetzung nicht-weißer Künstler*innen“.
Zu jeder Veranstaltung lädt das Kollektiv eine*n Künstler*in aus den Bereichen Musik oder Literatur sowie eine*n externen Expert*in ein. Das können Aktivist*innen sein, Forscher*innen, Journalist*innen oder Gewerkschafter*innen. Vorbereitend auf eine Show bespielt zudem eine Künstler*in den Instagram-Account von parallelgesellschaft, um ein kommendes Thema aus einer weiteren Perspektive zu betrachten, aber auch, um Bildungsarbeiter*innen und Kunstschaffenden, deren Werke online zu sehen sind, eine digitale Bühne zu geben.
Die Zeit, die das Publikum und die Performer*innen dann während einer Aufführung miteinander verbringen, ist für die Anliegen von parallelgesellschaft zentral. Die mal kritischen, mal heilsamen, mal humorvollen Momente stärken diese kollektive ästhetische Erfahrung und verbinden die Menschen auf und vor der Bühne auch noch nach dem Ende der Vorstellung miteinander.
Text: Alicja Schindler
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parallelgesellschaft gegründet in 2017 in Berlin, Deutschland. Orte der Zugehörigkeit: Berlin, Neukölln. Mitglieder*: Anujah Fernando, Armeghan Taheri, Jacinta Nandi, Ken Yamamoto, Miedya Mahmod, Ralph Tharayil, Tanasgol Sabbagh, Thi Le-Thanh Ho, ተመስገን ተስፉ (Temye Tesfu).

parallelgesellschaft, Encounters Performance der 13. Berlin Biennale, 2025. © parallelgesellschaft; Bild: Marina Hoppmann